DIY ECHO CHAMBER / Nicole Kleine, Chantal Maquet, Steffen Wick


Wie wollen wir auf die großen Fragen jenseits von Corona antworten, wie den verengten Blickwinkel wieder öffnen? Wie kann die Kunst dazu beitragen, dass der Diskurs über wichtige Fragen unserer Zeit befruchtend wirkt statt uns weiter auseinander zu treiben.

Im Diskurs über Herausforderungen einer veränderten Welt nach COVID-19 sammeln wir Fragen und machen Interviews mit einem größtmöglichen Querschnitt aller Gesellschaftsschichten. Wir begeben uns in unterschiedliche Echoräume. Uns interessieren die Unsicherheiten der Gegenwart, die Zukunftsängste, wir fragen nach dem Umgang mit einer durch Fake News, Social Media und Demokratieskepsis zunehmend destabilisierten Welt.

Die Analyse des entstandenen Materials (Texte, Interviews, Videos, Audiomaterial) ergibt Häufungen, Überlappungen, Cluster. Je mehr Fragen gestellt werden, umso klarer werden Muster erkennbar. Wir untersuchen das Konzept der digitalen Echokammern indem wir es auch in analoge Ebenen weiterführen: werden Emotionen und Aussagen gespiegelt, verstärkt oder umgeleitet?

Fragen, Antworten und Reaktionen werden Ausgangsmaterial für Video-Visualisierungen, performative Transformationen, musikalische Bearbeitungen. Welche neuen Echokammern entstehen? Können sie als Transformatoren funktionieren, ermöglichen sie die Rekombination, Kongruenzen und Begegnungen auch divergierender Ansichten? Alles kann auch anders gesehen werden – wie in einem Ambigramm bedeutet die Spiegelung mal das Gleiche, mal etwas Anderes, Neues.

Motivator unseres interdisziplinären Recherchevorhabens ist die Frage: Was kann die Kunst in dieser Zeit leisten? Kann die Kunst dazu beitragen mit ihren genuinen Mitteln einer gesellschaftlichen Spaltung entgegenzuwirken und vermeintliche Gegensätze zusammenzuführen? Und wie könnte ihr dies gelingen?

Presse:

Zur Presseseite

SZ, 04.12.2020 – Wider das Schweigen