Samstag 9. Februar 2019
18:00 Uhr
Galerie „Alte Brennerei“ im Klosterbauhof 6, 85560 Ebersberg
Lesung im Rahmen der Jahresausstellung „Wo bitte geht’s nach Arkadien?“ – 8. bis 10.März 2019 im Kunstverein Ebersberg -, basierend auf kritischen Text von Rem Koolhaas u.a. über Architektur, urbanes Leben, Utopien und den Traum von Arkadie.
„Utopia ist das schmutzige Geheimnis der Architektur. Im Grunde ihres Wesens behauptet jede Architektur, die Welt zu verbessern. Doch wie alle, die jemals mit Utopia in Berührung gekommen sind, wurden die Architekten dafür schwer bestraft. Der Architekt ist im Angesicht Utopias in einer unmöglichen Situation: Ohne Bezug darauf ist sein Arbeit wertlos. Doch mit diesem Bezug wird sie zur Komplizin schwerer Verbrechen.“
Rem Koolhaas
„Nirgendwo kann man so blind über die Dinge hinwegschauen, wie bei sich zu Hause. Man kauft sich zwar Sachen, von denen man glaubt, dass sie schön sind …, man stellt sie in seine Wohnung und das ist die beste Methode, um diese Dinge völlig unsichtbar zu machen. Die nächsten zwanzig Jahre sieht man die Dinge nicht mehr. Man könnte aus anthropologischer Perspektive sogar fragen, ob es nicht sogar so sein soll, nämlich dass die Wohnung eigentlich ein Ort ist, in dem wir unser Unbewusstes verräumlichen. Das Unbewusste ist eigentlich da am persönlichsten, wenn es auch voll gestellt ist, mit allen möglichen Traumata und Erinnerungen.“
Peter Sloterdijk