Samstag 9. September 2017
20.00 Uhr
Meta Theater, Osteranger 8, 85665 Moosach bei Grafing
Mit ihrer CD „Bach in Los Angeles“ schafften es Jacques Bono am E-Bass und Tien-Hsin Wu an der Violine in die Amazon und ITune Charts an die Spitze. Die zweistimmigen Inventionen und die erste Cello Suite auf dem E-Bass sind auf der CD. Die in Los Angeles lebende Tien-Hsin Wu, die bei der berühmten Geigerin Midori studierte und mir Ihr auch Konzerte gibt, ist für einige Konzerte z.B. Die Bachakademie Stuttgart und natürlich auch das Meta Theater im September in Deutschland.
Interview mit Christane Plank von der internationalen Bachakademie in Stuttgart.
Über die Herausforderung Bach auf dem E-Bass zu spielen
Interview mit Jacques Bono
Sie sind in der Klassik-, Jazz-, Rock- und Pop-Szene nicht nur wegen Ihres virtuosen Stils, sondern auch wegen des außergewöhnlichen Repertoires bekannt. Wie ist die Idee entstanden, klassische Musik zu bearbeiten?
Als Kind wollte ich klassischer Pianist werden. Da nach meiner Rechnung ein Klavier zu teuer für meine Mutter war, entschied ich mich für die Gitarre und kam so in meiner Jugend zur Rockmusik und später zum E-Bass. Ich war ein großer Fan von Jaco Pastorius und Stanley Clarke, die den Bass sehr virtuos und musikalisch spielten. Die Liebe zur klassischen Musik blieb mir aber erhalten und so nahm ich alle möglichen klassischen Noten in die Hand, die ich auch mit Freunden spielte. Als ich auf Bachs Cellosuiten stieß, war mir klar dass diese für den E-Bass gut geeignet waren. Ich studierte 6 Jahre bei Kurt Stadelmayer, einem Schüler Paul Hindemiths, der mir den Zugang zur klassischen Musik eröffnete.
Ich erinnere mich noch, wie ich Bachs Präludium aus der fünften Cellosuite lernte, ohne dieses Stück vorher jemals bewusst gehört zu haben. Es war das erste Mal, dass ich die Tiefe dieser Musik spürte. Ich musste das Stück zunächst zur Seite legen und wagte mich erst später wieder daran. Um diesen Eindruck zu verarbeiten, habe ich eine Weile lang auf den Straßen New Yorks – wo ich damals auch wohnte – musiziert.
Als ich später in den renommierten Kirchen Thüringens die Cellosuiten spielte, bemerkte ich abermals meinen Respekt vor Bachs Werk. Ich hatte die Idee, die Tonfolge „B-A-C-H“ um ein erweitertes As zu erweitern und darüber zu improvisieren, was eine chromatische Tonfolge, nämlich „As-Bach“, ergibt. Dies hätte lustig sein können. Als ich dieses Stück in der Kirche von Dornheim spielen wollte – dort hat Bach seine zweite Frau Magdalena geheiratet -, spürte ich die Ehrfurcht und beschloss, diese Anspielung wegzulassen. Später erfuhr ich, dass Bach manchmal aus dem Weinkeller geholt werden musste um weiter Orgel zu spielen.
Worin liegen die spieltechnische Herausforderungen, aber auch klangliche Möglichkeiten?
Die Herausforderung Bach auf dem E-Bass zu spielen ist etwa so, wie wenn man versucht aus einem Haflinger ein Rennpferd zu machen: Es ist nicht ganz leicht, einem Instrument, das in der Rockmusik vor allem begleitende Funktion hat, eine gewisse Eleganz abzuringen. Dafür muss man mit den Ausdrucksmöglichkeiten des Instrumentes experimentieren.
Kamen Sie in diesem Programm auf die Besetzung E-Bass und Violine?
Ich habe die Geigerin Amelie Böckheler angesprochen, ob sie sich vorstellen könnte mit E-Bass einmal etwas von Bach auszuprobieren. Sie schlug die 2-stimmigen Inventionen von Bach vor und so fand das Projekt seinen Anfang…
Das Konzert findet in der Reihe „Unternehmen Musik“ bei der Firma Endress + Hauser statt. Wie sehr beeinflusst Sie ein außergewöhnlicher Ort bei der Programmwahl und im Konzert?
Es bedeutet mir sehr viel in der Reihe „Unternehmen Musik“ zu spielen, denn die Produktion „Bach in Los Angeles“ ist genau in einer derartigen Konstellation entstanden: Um im Village Studio in Los Angeles aufzunehmen, wo u.a. die Stones, Frank Zappa, Lady GaGa ihre CDs produzierten, brauchte ich einen Sponsor, der Musik-affin ist, mir aber künstlerische und organisatorische Freiheiten zugesteht, die ich für dieses ungewöhnliche Unternehmen brauchte. Diese Unterstützung fanden wir im HIFI-Hersteller Fühlklang. Auch musste ich eine Geigerin finden, die zu mir und zu diesem Projekt passt. Tien Hsin Wu und ich sind die einzigen, die in dieser Konstellation zusammen musizieren. Ich finde an dieser Zusammenarbeit besonders spannend, dass nicht nur eine klassische Musikerin und ein E- Bassist aus der kontemporären Musik zusammentreffen, sondern auch ein sehr moderner „Status“ Graphit E-Bass aus England und eine Violine die 1734 von Domenico Montagnana noch zu Bachs Lebzeiten gebaut wurde.
„Natürlich war es erst nicht leicht, die Umgebung von meinem Vorhaben zu überzeugen. Jetzt, nachdem wir auf Amazon Tagesaufsteiger Nr. 1, bei ITunes in der Kategorie Klassik zwei Tage auf Rang 2 und auf beiden Plattformen ca. 4 Wochen in den Top 20 waren sind wir, Mitch Bräu von Sony, Tien-Hsin, der Sponsor Fühlklang und ich sehr stolz und froh, dass das Projekt so gut angenommen wird.“
Wir planen gerade die nächste Produktion: Eine CD mit Werken von Johann Sebastian Bach, die wir wieder in Los Angeles aufnehmen werden. Wir konnten Dave Reitzas, einen mehrfachen Grammy Gewinner als Tonmeister und Produzenten für unser Projekt gewinnen. Dave arbeitet u.a. für Barbara Streisand, Michael Bolton, The Weekend und die Filmszene von Hollywood. Auf diese Zusammenarbeit freuen wir uns sehr
Presse:
Zur PresseseiteSZ, 11.11.2017 – Angriff auf die Hörgewohnheit