Die Schattenspielbühne Taro gab ein eindrucksvolles Gastspiel mit ihrem rituellen Theater der Stille.
Ein Stück wie Seide. „Wer ist die fremde Frau?“ fragt Kiku, als sie zum ersten Mal ihr Spiegelbild sieht. Sie lächelt ihm zu, und das Spiegelbild gibt das Lächeln zurück…
Die alte japanische Erzählung handelt vom Einverständnis mit dem eigenen Schicksal – manchmal geschenkt, manchmal errungen – , vom Verlust geliebter Menschen und von der eigentlichen Mühelosigkeit des Seins.
Das Schattentheater hat seinen Ursprung in fernöstlichen Ritualen, und ist in Europa seit ungefähr 1650 bekannt, erlebte aber nur in der Romantik eine kurze Blütezeit. Es befasst sich mit elementaren Bedingungen des Lebens: licht und Schatten. Das Wesen des Schattens ist vielschichtig: dunkel, nicht greifbar, flüchtig, unheimlich. Es liegt jenseits unserer Wirklichkeit, im Traum und berührt die transzendente Dimension unseres Seins.
Die Schattenspielbühne Taro lotet mit ihren modernen Inszenierungen die heutige Aussagekraft der alten Kunst des Schattenspiels aus und verbindet Schattenspiel, Tanz, Malerei und Dichtung.
Im Anschluss an die Vorstellung fand mit dem Ensemble ein Publikumsgespräch statt.