Samstag 29. Oktober 2022
19.00 Uhr
Meta Theater, Osteranger 8, 85665 Moosach bei Grafing
Johannes Stüttgen spricht im Meta Theater:
In dem großen Veranstaltungszyklus aus Anlass des 100. Geburtstag von Joseph Beuys hielt Johannes Stüttgen im Metatheater einen eindrucksvollen Vortrag mit dem Titel „Beuys und das Theater“
Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand seine so Aufsehen erregende Inszenierung einer Collage von Goethes „Iphigenie“ und Shakespeares „Titus Andronicus“ die Beuys 1969 im Frankfurter Theater am Turm inszenierte, bei der Klaus Peymann und Wolfgang Wiens als Sprecher im Hintergrund und ein weißer Schimmel neben Beuys auf der Bühne agierten. Nun will Johannes Stüttgen daran anknüpfen und die Besonderheit der Form der Aktion von Beuys, die innerhalb des Werkes von zentraler Bedeutung ist, gegenüber dem Theater und wohl auch der Phase von Happening und Fluxus abgrenzen.
Johannes Stüttgen brach 1966 sein Theologiestudium in Münster bei Joseph Ratzinger ab, um sich an der Düsseldorfer Kunstakademie nach kurzer Orientierungsphase für ein Studium in der Klasse von Joseph Beuys zu entscheiden, wo er vor allem als Dialogpartner von Beuys sehr geschätzt wurde und eine
Sonderrolle einnahm. 1967 gründete Beuys mit Stüttgen die DEUTSCHE STUDENTENPARTEI, die sich als Anti- und Metapartei verstand. Stüttgen verfasste auf Grundlage des Grundgesetzes das Parteiprogramm. Seither war er bei allen politischen Aktivitäten als engster Mitarbeiter von Beuys unmittelbar beteiligt: 1971 gründete es zusammen mit Beuys die „Organisation für Direkte Demokratie durch Volksabstimmung“ und 1980 ernannte ihn Beuys zum Leiter seines auf Lebenszeit zugesprochenen Ateliers „Raum 3“ an der Düsseldorfer Kunstakademie. Von 1980 bis 1986 war er Geschäftsführer der Free International University (FIU) tätig und seit 1997 organisiert er als Gesellschafter den Omnibus für
direkte Demokratie in Deutschland. Von 1992 bis 1993 war er als Gastprofessor an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Johannes Stüttgen erhielt viele Ehrungen für sein soziales Engagement und sein Werk als Künstler und Theoretiker . Auch verfasste er zahlreiche Schriften, von denen „Der ganze Riemen“, mit der Chronologie des Auftritts von Joseph Beuys als Lehrer zu den grundlegendsten und wichtigsten Schriften über Joseph Beuys zählt.