Freitag 18. April 2014
18 Uhr
Samstag 19. April 2014
18 Uhr
Radialsystem V
Holzmarktstraße 33, 10243 Berlin
Die MUSICOPHILIA Vorstellungen im Radialsystem V werden von einem wissenschaftlichen Vorprogramm begleitet, dieses findet in Kooperation mit dem Max-Plack-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Charité-Universitätsmedizin Berlin und der Berlin School of Mind and Brain statt. Prof. Arno Villringer übernimmt an beiden Abenden die Moderation.
Prof. Arno Villringer (geb. 1958 in Schopfheim), studierte Medizin in Freiburg. Nach einem einja¨hrigen Aufenthalt an der Harvard Universita¨t war er von 1986 bis 1993 als Assistenzarzt an der Universita¨t Mu¨nchen ta¨tig. Von 1996 bis 2003 war er Leitender Oberarzt und Stellvertretender Klinikdirektor an der Neurologischen Klinik der Charite´, von 2004 bis 2007 Klinikdirektor am Campus Benjamin Franklin der Charite´. Seit 2007 ist er Direktor am MPI fu¨r Kognitions- und Neurowissenschaften sowie Klinikdirektor der Klinik fu¨r Kognitive Neurologie am Uniklinikum Leipzig. Prof. Villringer leitet seit 1999 das bundesweite Kompetenznetz Schlaganfall und hat 2006 im Rahmen der Exzellenzinitiative die Berlin School of Mind and Brain gegru¨ndet, deren Sprecher er seither ist.
Der positive Einfluss von Musik auf den Menschen
(Dr. Thomas Fritz)
Freitag, 18. April 2014 18:00 Uhr. Eintritt frei.
Positiver Einfluss von Musik ist oft beila¨ufig. Musik macht das Erleben von Zeit angenehmer, langweilige Ta¨tigkeiten kurzweiliger. Neben einer Reihe von anderen faszinierenden Effekten auf den Menschen, kann Musik auch Kraftanstrengung beim Sport wesentlich reduzieren und dem Gehirn nach einem Schlaganfall bei der Rehabilitation helfen. Der Vortrag stellt heraus, welche positive Wirkung Musik auf den Menschen haben kann, wie man selbst davon profitieren kann und u¨ber welche Hirnmechanismen dies funktioniert.
Dr. Thomas Fritz hat Biologie und Kunst studiert. Nach Diplomarbeit und Promotion am Max-Planck- Institut fu¨r Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig ist er dort seit 2003 wissenschaftlicher Mitarbeiter und leitet die Forschungsgruppe „Musik und Gehirnplastizita¨t“. Seine Forschung umfasst neben der Neurologie auch ethnologische Experimente zu Universalien von Musikwahrnehmung, sowie neuartige Musiktechnologien zum Erleben musikalischer Euphorie.
Hier spricht die Musik! (Dr. Daniela Sammler)
Samstag, 19. April 2014 18:00 Uhr. Eintritt frei.
Was haben eine Mozartsonate und eine flammende Pra¨sidentschaftsrede gemeinsam? Augenscheinlich recht wenig – neuronal jedoch ungemein viel. Fu¨r unser Gehirn sind die Grenzen zwischen Musik und Sprache, zwischen Singen und Sprechen ausgesprochen fließend. Ein biologisch ausgeklu¨geltes System an Hirnregionen, Synapsen und Transmittern la¨sst uns gleichermaßen Sprache und Musik erfahren und verstehen. Zufall? Wohl kaum. Musik und Sprache sind die wahrscheinlich einzigen Eigenschaften, die den Menschen von anderen Spezies unterscheidet. Worin besteht also der „missing link“? Die Neurowissenschaften der letzten 20 Jahre hat begonnen, gezielt den Gemeinsamkeiten von Musik und Sprache als universell menschlichen Fa¨higkeiten nachzugehen. Die Neuropsychologin Daniela Sammler la¨dt ein zu einer musikalischen Reise durch das Gehirn auf einem Weg von Biologie zu Kla¨ngen, Worten und Poesie.
Als Neuropsychologin und Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut fu¨r Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig erforscht Dr. Daniela Sammler die Funktionsmechanismen des Gehirns an den Schnittstellen zwischen Musik und Sprache. Satzmelodie, Songs und Harmonie geho¨ren ebenso zu ihrem Arbeitsfeld wie die Einflu¨sse musikalischer Ho¨chstform bei Profimusikern oder Hirnscha¨digung bei Schlaganfallpatienten auf deren motorisch-kognitive Leistungen. Forschungsaufenthalte in Paris, Lille, Glasgow und Sydney fu¨hrten zu zahlreichen Publikationen in international anerkannten Fachzeitschriften. Ihre Dissertation zur vergleichenden Neuroanatomie der Musik- und Sprachverarbeitung bei Patienten mit Hirnla¨sion oder pharmakoresistenter Epilepsie wurde 2009 mit der Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft fu¨r herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet.