Noh Tanz Workshop


1. - 3. September 2010
18.00 - 21.00 Uhr
Meta Theater, Osteranger 8, 85665 Moosach bei Grafing


Das Noh-Theater ist im Theaterleben Japans nach wie vor lebendig. Es ist ein Gesamtkunstwerk aus Wort, Musik und Tanz und trägt noch starke Züge alter kultischer Handlungen. Mit minimalsten Bewegungen kann der Noh Spieler größte Wirkung erzielen. Noh Tanz unterscheidet sich grundlegend von westlichen Tanzstilen. Das erste kata (Bewegungsmuster) heißt umpo oder hakobi und stilisiert das Gehen, besser gesagt das Gleiten. Der Schauspieler gleitet auf den Fersen, seine Füße verlieren den Kontakt mit dem Boden nicht: dadurch bewegt sich der Schauspieler nur horizontal, dem Fußboden parallel, sanft und geschmeidig, wie ein Geist, der traditionell gleitet und nicht geht.

Einige katas sind für uns durchaus verständlich, wie z. B. das kata des shiori, das Weinen andeutet, eine oder beide Hände vor das Gesicht hebend. Es gibt auch Gebärden, die etwa Mondschein, das Fallen der Kirschblüten u. ä. andeuten.

Akira Matsui ist in der japanischen Nô Welt eine ungewöhnliche Persönlichkeit. Als Shite (Haupt-darsteller) gehört er der renomierten Kita Noh Schule an und tritt regelmäßig in deren berühmten Noh Aufführungen in Tokyo, im Kita Noh Theater im Stadtteil Meguro, auf.

1992 kam er auf Einladung des Meta Theaters zum ersten Mal nach Deutschland, 1993 kam es dann zu einer ersten Zusammenarbeit. Dies ist für einen klassischen Noh Schau-spieler wie Matsui, der u.a. im Negorodera Tempel und im Nichizuyu Schrein in Wakayama spielt, höchst ungewöhnlich. Seine eigenen Arbeiten zeigen auf eindrucksvolle Weise, wie mit den Mitteln des Noh, nämlich der Reduktion auf die Essenz des Spiels, neue Spannungsfelder geschaffen werden können.

„Ich versuche, den Stil des Noh unversehrt zu lassen, doch ich will Noh in einer anderen Form aufführen, so wie es noch nie zuvor gemacht wurde, ich will Noh konfrontieren mit neuen Ausdrucksmöglichkeiten.“

Akira Matsui

Presse:

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„Akira Matsui genießt in seiner Heimat so viel Ansehen, dass man ihm das Experimentieren gestattet.“

SZ. 02.09.2010: „Lebenskunst in Wort, Musik und Tanz“