Akira Matsui ist in der japanischen Noh Welt eine ungewöhnliche Persönlichkeit. Er war Schüler von Minoru Kita, gehört als Shite (Hauptdarsteller) der renommierten Kita Noh Schule an und ist regelmäßig in deren berühmten Noh Aufführungen in Tokyo, im Kita Noh Theater im Stadtteil Meguru, zu sehen. Doch Akira Matsui ist nicht nur ein Meisterdarsteller in der subtilen Kunst des traditionellen Noh Theaters, sondern er adaptiert und inszeniert auch Stücke westlicher Autoren. So fanden seine eigenwilligen Shakespeare und Beckett Interpretationen in den USA sowie in Australien in den vergangene Jahren großen Anklang.
1992 kam er auf Einladung des Meta Theaters zum ersten Mal nach Deutschland und hat seitdem in den beiden Produktionen „Träume – Geschichten aus einer vergessenen Welt“ und „Strange Stories“ mitgewirkt.
Matsuis Arbeiten zeigen auf eindrucksvolle Weise, wie mit den Mitteln des Noh, nämlich der Reduktion auf die Essenz des Spiels, neue Spannungsfelder und Ausdrucksmöglichkeiten erzeugt werden können.
„Ich versuche, den Stil des Noh unversehrt zu lassen, doch ich will Noh in einer anderen Form aufführen, so wie es noch nie zuvor gemacht wurde, ich will Noh konfrontieren mit neuen Ausdrucksmöglichkeiten.“